Destruktive Systemdynamiken verstören - konstruktive Systemdynamiken freisetzen
- 5. Februar 2016
- Veröffentlicht durch: Ralf Juhre
- Kategorie: Fachartikel
In Unternehmen und Organisationen existieren Regeln und Gewohnheiten. Sie erzeugen in ihrer Gesamtkonstruktion „Systemverläufe“ bzw. „organisationale Gewohnheiten“, also regelbedingte sich wiederholende Automatismen. Destruktive Systemverläufe sind solche organisationale Gewohnheiten (Regelkreisläufe), die selbstzerstörerisch wirken und geeignet sind, der Organisation nachhaltig Schaden zu zufügen, sie sogar zu zerstören. Von ihnen geht also negative Energie im System aus.
Für zukunftsorientiert denkende Unternehmensleitungen müssen sich folgenden Fragen stellen, wenn es um die nachhaltige Entwicklung ihrer Organisation geht:
- Wie werden destruktive Systemverläufe (Negativenergien) im Unternehmen identifiziert?
- Wie werden die wirkungsvollsten Interventionspunkte erkannt?
- Wie werden destruktive Systemverläufe wirkungsvoll korrigiert (“verstört”)?
- Wir werden konstruktive Systemdynamiken (Positivenergien) in der Organisation freigesetzt?
- Wie werden konstruktive Systemverläufe auf Dauer sichergestellt?
Das Ziel der systemischen Organisationsentwicklung besteht darin, exakt diese Fragen zu beantworten mithilfe verschiedener Methoden der Analyse durch „Spiegelung“, der „Verstörung“ und des „Lernens“. Diese Instrumente helfen die Systemverlaufslandschaft zu positivieren, indem die Regelkreisläufe durchbrochen werden und die Einsicht und Bereitschaft in Neuerungen gefördert wird.
Oftmals sind die Kreisläufe so eingefahren und internalisiert, dass es eine externe Unterstützung braucht, um den Fragen auf den Grund zu gehen. Angefangen bei einer tiefgründigen Analyse der Systemverläufe und – dynamiken über die konzeptionelle Beantwortung und Umsetzung aller genannten fünf Anliegen. Die hierbei eingesetzten Methoden stammen aus dem Werkzeugkoffer der systemischen Organisationsentwicklung, welche das Ziel verfolgt Systeme zu „verstören“, um sie folglich „aufzubrechen“ für notwendige Neuerungen. Die nachfolgende Tabelle zeigt die notwendigen und durch systemische Organisationsentwicklung hervorgerufenen Kompetenzen bei Führungskräften und Mitarbeitern.
Ziele der systemischen Organisationsentwicklung
Schaffen eines Bewusstseins über die Existenz destruktiver und konstruktiver Systemverläufe
Entstehende Kompetenzen bei Fach- und Führungskräften
Reflexion von positiv und negativ wirkenden Gewohnheiten („Energien”) im System
Fach- und Führungskräfte wünschen und bekennen sich zu konstruktiven Systemdynamiken in ihrer Organisation
Akzeptanz von konstruktiven Systemdynamiken als etwas Gutes
Fach- und Führungskräfte sind in der Lage, destruktive Systemdynamiken zu erkennen
Fähigkeit destruktive Systemdynamiken zu erkennen
Fach- und Führungskräfte sind in der Lage und wollen, destruktive Systemdynamiken ohne Anklage zu benennen
Mut, destruktive Systemdynamiken zu benennen
Destruktive Systemdynamiken werden entlarvt und verstört
Aufräumen, Unordnung bereinigen
Die Wachstumsbedingungen für konstruktive Systemdynamiken werden verbessert
Innovationsfähigkeit, Erneuerungsfähigkeit, organisationales Lernen wird erhöht