Führungskräfteentwicklung - reine Zeitverschwendung?
- 15. März 2016
- Veröffentlicht durch: Ralf Juhre
- Kategorie: Führung & Motivation
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Der ständig zunehmende Umfang an Standardisierungen und Normierungen sowie hohe gesetzliche Anforderungen, Regeln, Auflagen und Pflichten führen dazu, dass Fach- und Führungskräften im Unternehmen immer weniger Gestaltungsspielraum in fachlichen Fragen zukommt. In dieser schwierigen und einengenden Ausgangssituation werden Mitarbeitermotivation und Einsatzbereitschaft noch erfolgsrelevanter. Bekommen sie Schlagseite, so ist an Unternehmenssicherung in Zeiten sinkender Mitarbeiterverweildauer schwer zu denken.
Wichtigste innerbetriebliche Stellschraube für intrinsische (innere) Mitarbeitermotivation und den täglichen Einsatzwillen ist die gelebte Führungskultur im Unternehmen. Sie ist das zentrale Steuerungsinstrument für das Verhalten der Mitarbeiter. Der Führungskultur kommt also gerade in Krisenzeiten enorme Bedeutung zu:
Führungskultur – die Summe der (vor-) gelebten Führungskompetenzen – entsteht durch Fachwissen, Social Skills und Erfahrung.
In vielen Industriebetrieben mittelständischer Größe wurde in der Vergangenheit mehr Wert auf fachliche Weiterbildung als auf Führungskräfteentwicklung gelegt. Ahnungslosigkeit herrscht, wenn es beispielsweise darum geht, den Teamgeist zu erzeugen bzw. zu fördern. Ebenso stehen den Managern Fragezeichen im Gesicht, wenn es zur jährlichen Mitarbeiterbeurteilung kommt oder wenn ein Konfliktgespräch ansteht. Die heute zwingend erforderliche Führungskompetenz ist daher ein aktuelles Arbeitsfeld und umfasst unter anderem Themengebiete wie Selbst-, Ziel- und Zeitmanagement, Führungsstile und Führungsinstrumente sowie Veränderungsmanagement.
Herkömmliche Führungskräfteentwicklung verfolgt in der Regel einen technokratischen Ansatz: Es werden Führungsinstrumente geschult, die eine Führungskraft beherrschen „sollte“. In der Führungsgrundausbildung geht es um allgemeingültige Erkenntnisse, was zu einer Abarbeitung des Themenkomplexes Führung im Unternehmen führt. Nicht selten gehen bei dieser Vorgehensweise Inhalte an den tatsächlichen Bedürfnissen der Teilnehmer vorbei, wodurch der Lerneffekt gleich bei Null liegt und die Führungskräfte es als Zeitverschwendung ansehen. Die Bereitschaft für weitere Entwicklungsmaßnahmen nimmt ab. ABER: Mit der Führung steht und fällt der Erfolg eines jeden Unternehmens. Kunden, Lieferanten und Banken beurteilen die Leistungsfähigkeit und die Zuverlässigkeit eines Unternehmens zunehmend nach Ausbildungs- und Kenntnisstand des „Human-Kapitals“. Gerade deshalb ist es wichtig, besonderen Wert auf die Führungskräfteentwicklung zu legen.
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Führungskräfte bringen meist viel Erfahrung mit und stehen unter großen Zeitdruck. Daher fordern sie immer mehr individuell bedarfsgerechte Weiterbildungsprogramme ein. Im Vordergrund des individuellen Weiterbildungsinteresses stehen häufig persönliche „Leidensthemen“, für die Führungskräfte nach guten und dauerhaft anwendbaren Lösungen suchen.
Aus diesem Grund ist eine intensive Analyse und Auswertung der tatsächlichen Führungsstärken und Führungs-Entwicklungsfelder zu Beginn wichtig. Dieser erste Schritt dient somit der Bedarfserhebung und gleichzeitig der Schaffung von Transparenz und Einsicht in die Notwendigkeit zutreffender Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen. Im nächsten Schritt gilt es die geeignete, exakt den individuellen Hausgegebenheiten angepasste Entwicklungswerkzeuge zu entwerfen. Wichtig ist eine kontinuierliche Qualitätskontrolle der Maßnahmen, um gegebenenfalls Korrekturen an der Vorgehensweise oder den Instrumenten vorzunehmen. Ebenso bedeutend ist eine Abschlussuntersuchung der Weiterbildungsoffensive.
Durch die Integration der aus- und weiterzubildenden Führungskräfte von Anfang an werden die Akzeptanz und Qualität des Schulungsprozesses sowie Nachhaltigkeit und Wirkungsgrad des Lernerfolges gesichert. Einem starken Leistungswillen und hoher Mitarbeitermotivation steht nichts mehr im Wege!