Transition - das neue Change?
- 8. Februar 2017
- Veröffentlicht durch: Ralf Juhre
- Kategorien: Change Management, Organisationsentwicklung
So einfach ist es leider nicht. Während bei einer Veränderung die Kontrolle über den zu verändernden Sachverhalt weitestgehend erhalten bleibt, ist die Transition geprägt von Kontrollverlust aufgrund eines hohen Maßes an Unsicherheit, Widersprüchlichkeit und Komplexität. Grund hierfür ist, dass im Rahmen des Change das Ziel bereits schon klar ist und folglich „nur“ der alte Zustand deinstalliert und die Neuerung installiert wird. Die Transition hingegen bezeichnet den Prozess des Übergangs von einem alten auf einen neuen Zustand, wobei letzterer noch nicht klar definiert ist. Man steckt fest: das Alte ist schon weg, das Neue (der Change) aber noch nicht da. Daher haben Manager in Zeiten der Unsicherheit ein (vorübergehendes) Gefühl der (Teil-)Ohnmacht. Insbesondere in unserer schnelllebigen Gesellschaft nehmen die Zeiten der Unsicherheit zu. Wer in der Geschäftswelt zu lange braucht, um zu reagieren, kann auf Dauer nicht überleben. Der Grund: Zu viel Komplexität, zu viel Unsicherheit, zu viel Ambiguität und vor allem: zu wenig Kontrolle. Wie können wir jedoch mit dem Kontrollverlust umgehen, ohne stehen zu bleiben?
Hierfür sind 6 Komponenten wichtig:
- Angst bewältigen können
- Ausgeprägte Selbstreflexion mentaler Modelle
- Ausgeprägte Selbstreflexion mentaler Blockaden
- Kritische Diskursfähigkeit
- Kreativitätsfähigkeit, Improvisation
- Begeisterungs-/Innovationsfähigkeit
Menschen denken in Mustern. Diese Muster ergeben sich aus vergangenen Erfahrungen. Sie beeinflussen unsere Einstellungen und Haltungen zur Welt. Haben wir aufgrund von schlechten Erfahrungen bei Veränderungen ein Modell entwickelt, das Neues ablehnt oder sind wir schlichtweg mit einer komplexen Situation stark überfordert, kann es zu einer mentalen Blockade kommen. Es ist die Angst vor etwas, das wahrscheinlich gar nicht mal eintreten wird – man ist darauf fixiert, ein Ereignis mit maximaler Anstrengung zu vermeiden und erkennt dabei nicht die Möglichkeiten, die sich gerade auftun!
Um diesen Stillstand oder gar Rückschritt zu verhindern, benötigt die Führungskraft gewisse Kenntnisse und Kompetenzen:
Bereich
Umgang mit sich selbst – persönliche Kompetenz
Erforderliche Kenntnisse und Kompetenzen eines Transition-Managers
Resilienz, Fähigkeit mit Unsicherheit, Widersprüchen und Komplexität umzugehen, Gelassenheit
Umgang mit anderen – charakterliche Kompetenz
Auffangen von Unsicherheiten, Integration von Widersprüchen, Vereinfachung, Kreativität freisetzen, Diskursfähigkeit, Überzeugungskraft, Erkennen und Auflösen von mentalen Blockaden
Umgang mit der Aufgabe – fachliche Kompetenz
Ohne Überblick leben können, Widersprüchlichkeiten aushalten, Unsicherheit und Angst als Lebenswirklichkeit akzeptieren und bewältigen können
mit Kontrollverlust leben können = Resilienz