Was ist bei der Gestaltung eines Change-Prozesses zu beachten?Change 2/3
- 30. Januar 2017
- Veröffentlicht durch: Ralf Juhre
- Kategorien: Change Management, Führung & Motivation, Organisationsentwicklung
Ohne die Einbeziehung der Beteiligten ist kein Change möglich – das erkannte schon Lewin. Die Betroffenen müssen verstehen, warum die Veränderung notwendig ist und welche Vorteile der Change mit sich bringt. Nur so kann die Erkenntnis gefördert werden, dass die Veränderung sinnvoll und der aktuelle Zustand nicht haltbar ist.
Dafür muss man zunächst „unfreezen“, also auftauen. Niemand wirft ein Tiefkühlgericht direkt in die Pfanne und dreht auf maximale Flamme. Genauso falsch ist es, einen Prozess einfach durchzusetzen und zu erwarten, dass die Betroffenen sich mit vollendeten Tatsachen anfreunden. Den Beteiligten muss klar gemacht werden, warum die Situation geändert wird. Die Schlüsselrolle spielt hierbei eine klare und transparente Kommunikation mit dem Ziel die Ziele und Vorteile des Veränderungsvorhabens zu verbreiten.
Sogenannte Hiobsbotschaften dienen der nötigen Destabilisierung.
Wichtig ist auch der richtige Umgang mit dem Widerstand, welcher nicht bekämpft werden darf. Die Verantwortlichen müssen den Betroffenen Zeit geben, ihre Ängste ernstnehmen und in Gesprächen die Risiken des Verharrens und die Chancen der Veränderung klar machen. Die Veränderung ist erst reif, wenn die Systemleistung abnimmt und die Betroffenen selbst nach Veränderung fragen.
Ist der Zustand aufgetaut, kann das Movement beginnen. Jetzt ist es möglich, sich und das System zu verändern. Neue Konzepte können ausprobiert, neue Haltungen eingenommen werden. In der Regel sinkt die Systemleistung in diesem Zeitraum etwas, da neue Prozesse erlernt werden müssen. Sind die gewünschten Veränderungen implementiert, muss der Zustand wieder eingefroren werden. Dieser Re-freezing Prozess ist wichtig, um Veränderungen zu dauerhaften Lösungen zu konvertieren. An diesem Punkt angekommen, können die Neuerungen ihr Potential entfalten.